: Ein Skandal-betr.: Leserbrief zu "Widerspruch", von Herrn Bollmann Referent der VEM, taz vom 18.3.92
betr.: Leserbrief zu „Widerspruch“, von Herrn Bollmann Referent der VEM, taz vom 18.3.92
Sowohl das Verhalten von Herr Bollmann bei der im Artikel erwähnten Diskussionsveranstaltung der Regenwälderkampagne ‘92 in Wuppertal, als auch die Äußerungen dieses Herrn Bollmann in Form eines Leserbriefes in der taz vom 18.3.92 sind ein Skandal.
Skandal Nr. 1:
Im Jahr 1992 treten immer noch Missionen auf, die das Selbstbestimmungsrecht indigener Völker nicht respektieren.
Im alten kolonialen Stil werden indigene Völker — hier die Papuas — niedergewalzt.
Skandal Nr. 2:
Die VEM Wuppertal hat 6 deutsche Partnerkirchen, die ohne ein Wort der Kritik hinter dieser Organisation stehen. Die VEM selbst versucht fein säuberlich die Menschenzerstörung von der Regenwaldzerstörung zu trennen, Inhalte ihres Tuen mit organisatorischen Zwängen zu rechtfertigen. (Zitat aus dem Leserbrief von Herrn Bollmann: „...eine Strafexpedition durch. Die Missionare wurden dazu nicht um ihre Meinung gefragt.“) Diese Antwort ist schon ein Skandal für sich!!
Skandal Nr. 3:
Die VEM hat bis heute nicht aus ihren Fehlern gelernt. Herr Bollmann schuldet mir bis heute eine Antwort. (Die Frage der Lernfähigkeit der Mission wurde in Wuppertal mehrmals von mir gestellt.)
Die VEM besitzt keine Ansätze einer Missionsarbeit, die den Menschenrechten und der Umwelt gerecht wird.
Skandal Nr. 4:
Die VEM ignoriert das Verhalten der indonesischen Zentralregierung, insbesondere deren Menschenrechtsverletzungen in West-Papua und Ost-Timor.
Im Gegenteil, die VEM sammelt bei christlichen Spendern und Partnerkirchen 80.000 DM für ein größeres Flugzeug (MAP-Projekt, lt. Projektbeschreibung im VEM-Mitteilungsheft), damit mehr Militär und Zerstörung im christlichen Gefolge den Weg nach West-Papua finden. Dr. Schulze, Regenwaldgruppe Kassel
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen