: Ein Preis für Kulturbanausen
■ betr.: "Durchfahrt Brandenburger Tor"
betr.: Durchfahrt Brandenburger Tor
Wenn es einen Preis für Kulturbanausentum gäbe, der Senat von Berlin hätte ihn gewonnen! Wozu, fragt sich der Menschenverstand, wozu wird die Durchfahrt Brandenburger Tor/Pariser Platz freigegeben? Der Wille zu Maßnahmen, den öffentlichen Nahverkehr zu beschleunigen, kann es nicht gewesen sein, da gibt es einfachere und wirkungsvollere Maßnahmen, die längst hätten eingeleitet werden können. Verkehrspolitische Muskeln zu zeigen, wo doch alle wissen, wie schlapp die »große« Koalition ist? Ein Pyrrhussieg und ein trauriger dazu.
Welche verkehrspolitischen Fossilien in der Metropole am Werk sind, wird einem erst bewußt, wenn man weiß, wie andere Großstädte darum kämpfen, ihre Plätze vom Verkehr frei zu kriegen. Nicht so in der Hauptstadt, da wird ohne Not ein wichtiger kommunikativer Ort der Begegnung zerstört, obwohl sich die Motorisierten über 30 Jahre daran gewöhnt hatten, ihn weiträumig zu umfahren. Manchmal scheint es, als wolle der Senat mehr zerstören als aufbauen. Wie lange wollen wir uns dieses Theater noch gefallen lassen? Rolf Brüning
betr.: Durchfahrt Brandenburger Tor
Die am Dienstag vergangener Woche am Brandenburger Tor aufgenommenen Bilder erinnern in sympathischer Weise an die Taten eines bekannten gallischen Dorfes. Eigentlich scheint es keinen Zweck zu haben, gegen die übermächtig scheinenden Römer aufzustehen, aber mit Witz, Schlauheit und Mut halten die Gallier ganze Legionen in Atem. Ganz ähnlich die Situation am Tor: Da führte die Igel-Fraktion einmal mehr antiquierte Senatspolitik vor. Was dabei herauskam, ist nicht zuletzt die Offenlegung der Phantasielosigkeit, Unfähigkeit und Ferne der Senatsmitglieder zur Realität und Wünschen der Bevölkerung. Wenn Ha(a)se und Co so weitermachen, wird der Igel immer vor ihnen sein! Frank Huhn
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