■ QUERBEET: Ein Podium für Holzköpfe?
Theatralisch umgesetzte Psychogramme von bekannten Nazis sind im „Jahr des Erinnerns“ der große Renner. Die oft überaus zweifelhafte Rechtfertigung von derartigen wiederbelebenden Interpretationen hat sich in der Vergangenheit bereits in genügend mißlungenen Versuchen manifestiert. Immer dann, wenn versucht wurde, der faschistischen Disposition im Ernst beizukommen, entstanden meist nur hilflose Entwürfe unverstandener Psychen. Unter diesem Gesichtspunkt muß man auch die kommenden Projekte betrachten. Als nächstes steht Wir sind noch zu weich gewesen an, die musiktheatralische Dramatisierung von Ernst Kaltenbrunners Verteidigung vor den Nürnberger Richtern. Holger Müller Brandes kontrastiert die Textauszüge mit Musik von Mozart bis Eisler. Premiere: Mittwoch, der 1. März, Kampnagel, K4, 20.30 Uhr
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