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Ein Libeskind für Bremen

Er zählt sicherlich zu den am kontroversesten diskutierten Architekten: Daniel Libeskind, der in Polen geborene, in den USA und zuletzt verstärkt in Deutschland arbeitende Zackenkönig der Zunft. Sein Jüdisches Museum in Berlin in Form eines riesigen Blitzes mit einer quer durchs Gebäude verlaufenden „Leere“ zählt sicherlich zu den bemerkenswertesten Bauten in Deutschland nach dem Krieg. Doch lange schien es so, als würde es sein einziger realisierter Bau auf längere Zeit bleiben, denn der gesammelte Unverstand und Haß vieler seiner Kollegen prasselte im sogenannten Berliner Architektenstreit auf Libeskind nieder.

Doch nun sieht es langsam so aus, als würde auch an anderen Stellen in dieser Republik die Einsicht wachsen, daß ein Haus nicht immer wie ein langweiliges Haus aussehen muß. In Osnabrück wird Libeskind ein Nußbaum-Museum bauen und mit dem Gewinn des Musicon-Wettbewerbes für Bremen ist doch immerhin die Hoffnung verbunden, daß das spektakuläre Projekt auch zur Realisierung gelangt.

Libeskinds Entwurf für die neue große Musikhalle, eine Konstruktion ineinander verschobener Baukörper aus verschiedenen Materialien, steht nun im Zentrum einer Ausstellung in der Galerie Renate Kammer, die den ganzen Wettbewerb wiedergibt. Desweiteren haben sich an diesem Ideenwettbewerb so berühmte Architekturbüros wie Behnisch & Behnisch, Alsop & Störmer, Ortner & Ortner, Herman Hertzberger, Bangert & Scholz und andere beteiligt. Zur Eröffnung heute abend, 20 Uhr, spricht Eberhard Kulenkampff (Münzplatz 11).

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