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EU straft Stahlkonzerne

■ Geldbußen wegen Kartellabsprachen

Brüssel (AFP) – Die Europäische Kommission verhängt vermutlich heute Geldstrafen gegen mehr als ein Dutzend europäischer Stahlunternehmen. Den Unternehmen, darunter auch Thyssen und Krupp, wird vorgeworfen, seit Mitte der achtziger Jahre mit Kartellabsprachen den Markt für Stahlträger unter sich aufgeteilt und Preisarrangements praktiziert zu haben. Den betroffenen Unternehmen drohen Geldstrafen von bis zu zehn Prozent ihres jährlichen Umsatzes. Die Stahlmanager wurden gestern abend zu einem Treffen mit den für Industrie- und Wettbewerbspolitik zuständigen EU-Kommissaren Martin Bangemann und Karel van Miert bestellt. Die Kommission drängt auf die Einhaltung der bereits im vergangenen Jahr gegebenen Zusagen, wonach die Stahlkonzerne ihre Überkapazitäten abbauen wollen. Die privaten Stahlerzeuger halten sich bislang aber wegen des Streits um Subventionen für staatliche Konkurrenzunternehmen mit festen Zusagen zurück. Bangemann hat der Privatindustrie gedroht, EU-Hilfen zur Sanierung der Branche, etwa Sozialbeihilfen, zu streichen, falls die Unternehmen nicht die geforderten Kapazitätskürzungen erbringen.

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