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EU-Geld für Palästina

60 Millionen Euro sollen Autonomiebehörde helfen. Jüdische Siedler rufen offen zu Mord an Arafat auf

BRÜSSEL/GAZA dpa ■ Die vorm Finanzkollaps stehende palästinensische Autonomiebehörde erhält von der EU eine Soforthilfe von 60 Millionen Euro (117 Millionen Mark). Die EU sei bereit, die Finanzausstattung der Autonomiebehörde mit zu sichern, sagte Außenminister Joschka Fischer gestern am Rande des EU-Außenministertreffens. Gleichzeitig forderten die EU-Außenamtchefs die neue israelische Regierung von Ariel Scharon auf, die abgeriegelten Palästinensergebiete wieder zu öffnen und Zahlungen an die Autonomiebehörde weiterzuleiten.

Der ersten Forderung kam Israels Armee in der Nacht zum Montag zuvor: Sie hob die Teilung des Gaza-Streifens aus humanitären Gründen auf. Nach einem Appell von US-Außenminister Colin Powell wurden die Barrieren entfernt, die das palästinensische Gebiet nach bewaffneten Überfällen auf jüdische Siedlungen seit Freitag in zwei Teile geteilt hatten.

Israels designierter Ministerpräsident Scharon hat sich negativ über Palästinenserchef Arafat geäußert. Nach Angaben des israelischen Armeesenders nannte er ihn „einen Gewohnheitsschwindler, der kein einziges mit ihm geschlossenes Abkommen eingehalten hat“. Die Vereinigung jüdischer Siedler im Westjordanland und im Gaza-Streifen geht noch weiter: Sie hat offen zur Ermordung Arafats aufgerufen. In einer Erklärung des Siedlerrats heißt es: „Wir wollen, dass Arafat von hier verschwindet. Die Regierung kann darüber entscheiden, wie sie das bewerkstelligt. Entweder durch physische Liquidierung oder indem sie ihn in einen Koffer packt und nach Tunis zurückschickt.“

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