EU-FORSCHUNGSFÖRDERUNG : Verbrauchende Embryonenforschung
BERLIN | Die Gewinnung embryonaler Stammzellen darf nach dem Willen der Bundesregierung auch künftig nicht von der EU finanziert werden. „Es darf auf europäischer Ebene keinen Anreiz geben für die verbrauchende Embryonenforschung“, sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU). Die Ministerin will sich bei den im neuen Jahr anstehenden Beratungen über die EU-Forschungsförderung für die Verlängerung einer Protokollerklärung einsetzen, in der eine Förderung von Forschungstätigkeiten mit EU-Mitteln explizit ausgeschlossen wird, bei denen menschliche Embryonen für die Stammzell-Gewinnung zerstört werden. Brüssel will die Forschung in der EU von 2014 bis 2020 mit 80 Milliarden Euro fördern. Aus deutscher Sicht sei es „nicht verantwortbar“, bei einer für die regenerative Medizin notwendigen Forschung Embryonen zu zerstören, sagte Schavan. Unter anderem in Deutschland und Italien ist die Herstellung embryonaler Stammzellen verboten, erlaubt ist nur die Einfuhr und Verwendung von vor dem 1. Mai 2007 bestehenden Stammzelllinien. Die EU-Staaten Polen und die Slowakei untersagen die Stammzellforschung ganz. (afp)