ENDGÜLTIGES AUS FÜR DEN „HENKER“ : Neonazi-Kneipe schließt nach Räumungsurteil
Rund fünf Wochen nach einem Gerichtsurteil schließt die Neonazi-Kneipe „Zum Henker“ endgültig. Der Wirt werde die Räume in Niederschöneweide (Treptow-Köpenick) zum Ende des Monats verlassen, sagte ein Sprecher der ZBI-Immobiliengesellschaft am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa. Darauf hätten sich die Anwälte geeinigt. Die Kneipe in der Brückenstraße galt seit ihrer Eröffnung 2009 als einer der wichtigsten Treffpunkte von Rechtsextremisten in Berlin und war bundesweit bekannt.
Das Landgericht hatte Mitte Februar die Räumung des Lokals angeordnet. Im Prozess hatte die Immobiliengesellschaft als Vermieter recht bekommen. Sie hatte sich durch die Einrichtung des Rechtsextremistentreffs getäuscht gesehen und den Mietvertrag gekündigt. Das Urteil ist nach Angaben des Kammergerichts mittlerweile rechtskräftig.
Zudem könnte noch ein weiterer Nazi-Treffpunkt in der Brückenstraße bald schließen: Der Berliner NPD-Landeschef Sebastian Schmidtke hatte in der vergangenen Woche erklärt, seinen Militarialaden „Hexogen“ schließen zu wollen (taz berichtete). Über ein Auszugsdatum verhandle er derzeit mit dem Vermieter. (dpa, taz)