: EHMA für Umweltschutz
■ Häfenkapitäne formulieren gute Absichten
Umweltschutz, vornehmlich im Gefahrengutbereich, muß künftig in den Häfen vorrangig behandelt werden. Das ist unter anderem von 73 Hafenkapitänen aus 14 europäischen Ländern in Bremerhaven auf dem dritten Kongreß der European Harbour Masters Association (EHMA) gefordert worden, der am Freitag nach fünftägiger Dauer zu Ende ging.
Schiffsunfälle mit Gefahrengütern sollten stets nur von „einem kleinen mit fachkompetenten Experten besetzten Gremium“ geregelt werden, sagte der zum neuen EHMA -Präsidenten gewählte Bremerhavener Hafenkapitän Eberhard Nölke. Der Giftunfall mit dem Frachter „Oostzee“ im Juli vergangenen Jahres habe die Erkenntnis gebracht, daß die Öffentlichkeit in solchen Fällen sachlich richtiger und emotionsfreier informiert werden müsse.
Nölke wies unter anderem auch auf die Luftverschmutzung durch Abgase von Fährschiffen in den Häfen hin. Der Kongreß wolle Möglichkeiten prüfen und vorschlagen, die Energieversorgung der Schiffe von Land aus (Landanschluß) sicherzustellen. Das führe allerdings zwangsläufig zu erheblichen Investitionen in den Häfen.
Zunehmende Aufmerksamkeit wollen die Hafenkapitäne künftig auch den Problemen der sich kreuzenden Interessen der Berufs - und Freizeitschiffahrt in den Häfen schenken. Außerdem erhielten Fragen der Deponierung von Baggergut aus den Häfen unter ökologischen Gesichtspunkten zunehmende Bedeutung. Expertenangaben zufolge sind heute weltweit aber nur zehn Prozent des Hafenschlamms mit Schadstoffen belastet.
dpa
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