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Durchsetzung der UN-Resolutionen hätte den Terror verhindern können

Das gestrige Massaker hätte nicht passieren können, wenn der UN-Sicherheitsrat seine Resolutionen durchgesetzt hätte. Bereits im Frühsommer 1993 wurde Sarajevo zur UNO-Sicherheitszone erklärt. Damit sollte unter anderem die Zivilbevölkerung vor Angriffen geschützt und der ungehinderte Verkehr humanitärer Hilfskonvois gewährleistet werden.

Nach einem ähnlichen Massaker wie dem gestrigen im Februar 1994, bei dem eine von den Karadžić-Serben abgeschossene Splittergranate auf dem Marktplatz Sarajevos 68 Tote gefordert hatte, ordnete der Sicherheitsrat darüber hinaus eine Ausschlußzone für schwere Waffen im Umkreis von 20 Kilometer um den Stadtkern der bosnischen Hauptstadt an. Doch die Blauhelme konnten nur einen Teil der in dieser Zone befindlichen Panzer und Artilleriegeschütze der serbischen Belagerer beschlagnahmen – einen anderen Teil verlagerten die Serben in angrenzende Gebiete. Im Laufe der letzten 15 Monate und verstärkt nach Ablauf des von Ex-US-Präsident Jimmy Carter ausgehandelten viermonatigen Waffenstillstandes Ende April dieses Jahres wurden diese schweren Waffen wieder in die 20-Kilometer- Ausschlußzone zurückgebracht. Theoretisch hat die Nato seit 1994 das vom Sicherheitsrat erteilte Mandat, gegen schwere Waffen in der Ausschlußzone, zumal wenn sie wie gestern eingesetzt werden, mit Luftangriffen zu reagieren.

Die seit einigen Wochen bei Sarajevo stationierte Schnelle Eingreiftruppe hat bei Angriffen gegen die Zivilbevölkerung keine Handlungsvollmacht, etwa gegen die Stellungen schwerer Waffen vorzugehen. Sie darf lediglich zur Begleitung und Durchsetzung von Hilfskonvois eingesetzt werden sowie nach Angriffen auf Blauhelmsoldaten der Unprofor.Andreas Zumach

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