: Duftduschen für alle!
■ Streit über kinderfreie Bartholomäus-Therme kocht weiter
Nicht mal fünf Prozent Kinder hätten vor dem Umbau 1992 das Uhlenhorster Bartholomäusbad genutzt, rechnet Gisela Matthée, Sprecherin der Bäderland GmbH, vor. Daher sei die im Dezember neueröffnete Therme des Bades nur für ruhesuchende Erwachsene gedacht. Gegen den Ausschluß hatten am Dienstag Kinder und ErzieherInnen umliegender KiTas protestiert.
Denn Duftdusche und warmes Wasser sind auch für Kurze attraktiver als Uraltbecken. Horst Jagemann, Vorsitzender des „Arbeiter Wassersport Vereins“, hält „gerade für die Wassergewöhnung der Allerkleinsten die neben der Therme liegende ,Unihalle' für ungeeignet“, da sie zu kalt sei. Eine halbe Stunde pro Woche möchte der Verein schon gerne für seine Schwimm-Minis in der Therme.
Das aber läßt, laut Matthée, die Wassertiefe nicht zu. Zudem seien „alle Gäste ganz begeistert“. „Eine Ungeheuerlichkeit“, empört sich Volker Strantz von der der GAL-Nord über die neue Zielgruppenorientierung der Bäderland, „das ist genauso, als ließe man in andere Bäder keine Alten rein“. Die GAL überlegt nun, ob sie zum Boykott des Edelbades aufrufen will.
Verena Wiechmann, bis September 1995 Mitglied des Ortsausschusses Barmbek-Uhlenhorst, gibt zu: „Wir haben damals für das Konzept des Gesundheitsbades für ältere Mitbürger gestimmt.“ Nun komme es darauf an, die „Unihalle“ nicht nur den Schulen und der Uni, sondern auch vermehrt der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Über die rechtlichen Grundlagen eines Kinderverbots im „Gesundheitsbad“ müsse aber sicherlich noch einmal geredet werden. uwi
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