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Düsterer Arsch der Welt

Hohlraumgucker in Hamburg jetzt mit Weitblick

Da gewinnt der Begriff „Tor zur Welt“ doch eine ganz neue Bedeutung. Wie uns gestern der „Endo Club Nord“ in einer Pressemitteilung ankündigte, wird am nächsten Wochenende in Hamburg der „größte Endoskopie-Kongress der Gastroenterologen“ stattfinden. Es handele sich um den „größten Kongress für Live-Spiegelungen weltweit“ mit „mehr als 2.500 Spezialisten aus 30 Ländern“, die „Live-Eingriffe von Hamburg in die ganze Welt“ vornehmen werden. Wie muss man sich solche „Live-Eingriffe in die ganze Welt“ vorstellen? Werden für die globale Hohlraumguckerei Röhren bis an den Arsch der Welt verlegt, um nachzusehen, warum es dort so düster ist? Dürfen die 2.500 Innereiengucker alle gleichzeitig den letzten dunklen Winkel der Verdauung bestaunen? Und dringen sie dabei in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat? „In diesem Jahr gelingt uns mit dem Endo Club on air ein regelrechter Quantensprung“, jubelt der Chef der Endo-Sause, und wir können uns leider den Kalauer nicht verkneifen, der einem sofort auf der Zunge liegt: Stoßen die medizinischen Rohrverleger beim Quantensprung jetzt schon bis zu den Füßen vor? Getreu ihrem alten Wahlspruch, der in der Praxis jedes Gastroenterologen gerahmt an der Wand hängt: „Wir kommen garantiert überall rein!“

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