■ QUERILD: Düster
Okay, der Film wurde damals überschätzt. Vielleicht hat das aber eher damit zu tun, dass er vor allem seines anarchischen Humors wegen gelobt wurde. Im Grunde ist The Big Lebowski nämlich unterschätzt worden, als er 1998 auf die deutschen Leinwände kam. Wie die Brüder Coen da den begeisterten Bowlingspieler Dude allein einer Namensverwechslung mit dem Millionär Lebowski wegen von ein paar Vollstreckern bedrohen lassen, die ihm den Teppich vollpinkeln, auf dem er immer so gerne beim Kiffen lag, um ihn dann in weitere irgendwie zufällig entstandene missliche Lagen zu schicken, zeugt von viel mehr als Humor. Die eigentliche Größe des Films erweist sich daran, wie Jeff Bridges den bärtigen, dickbäuchigen und drogenabhängigen Dude mimt, wie er den Mächten, denen er ausgesetzt ist, stets mit Würde begegnet und mit einem kaum verhaltenen Trotz.
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