piwik no script img

Dünnemachen

betr.: „Da sitzt ein kleines Teufelchen in mir“ (Magersucht) von Claudia Borchard-Tuch, taz vom 26. 4. 02

Rund zwei Prozent anorektische und zehn bis fünfzehn Prozent bulimische Männer – und trotzdem spricht die Autorin des Artikels fast ausnahmslos von dem Magersüchtigen, dem Bulimiker, dem Patienten usw. Von Essstörungen sind nicht zufällig vor allem Frauen betroffen. Einer der Gründe ist doch auch die noch immer vorherrschende Dominanz von Männlichem in der Gesellschaft, und damit verbunden das „Dünnemachen“ von Frauen – im wahrsten Sinne des Wortes. Und nun müssen sie sich auch in einem Bericht dieser Art (und nicht nur da) sprachlich dünnemachen. Das zeigt doch leider wieder einmal, wie stark (und unbemerkt?) die männliche Dominanz noch in vielen Köpfen verankert ist. ANNETTE BEYER, Göttingen

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen