DUB : Dubparadiesvogel
Exzentrisch ist Lee „Scratch“ Perry nicht nur im Umgang mit Plattenspieler, Mischpult und Effektgeräten: Im schweizerischen Einsiedeln, wo Perry seit 20 Jahren lebt, gilt der 76-jährige Ska-, Reggae- und vor allem Dub-Pionier als buntester Hund und verrücktester Paradiesvogel: Gern in schillernde CDs gewandet stolziert der „Salvador Dalí des Dub“ durchs Dorf. Schließlich hallt bis heute durch alle aktuelle Tanzmusik, was er einst gemeinsam mit King Tubby erfunden hat, als der Künstler plötzlich an den Reglern saß. Heute Abend präsentiert die Dub-Legende mit dem französischen Produzententeam ERM das im März erscheinende gemeinsame Album „Humanicity“. Anders als auf den letzten Alben gibt es darauf wieder klassischen Roots-Reggae mit 70er- und 80er-Versatzstücken zu hören. Exzentrisch ist aber auch das: Am Ende weiß man, was Perry meint, wenn er erzählt, dass er einst nur vier Spuren auf Tonband und „zwanzig weitere von der außerirdischen Truppe empfangen“ hat. MATT
■ Do, 7. 2., 20 Uhr, Knust, Neuer Kamp 30