: Drupa streitet um „Besetzung“
Essen (dpa) - Um das Wort „Betriebsbesetzungen“ als gewerkschaftliches Kampfmittel gegen die Aussperrung ist am Freitag beim Essener IG Druck–Kongreß zu den heftigen Debatten gekommen. Zwar wurde der in dem hessischen Antrag verwendete Begriff „Betriebsbesetzung“ in einem Änderungsantrag gestrichen, doch blieb die Passage bestehen, daß die gewerkschaftliche Gegenwehr „das weitere Verbleiben ausgesperrter Belegschaften im Betrieb einschließt“. Der stellvertretende Vorsitzende der IG Druck und Papier, Detlef Hensche, nannte die Streichung der Passage „taktisch klüger“. Mehrere Delegierte betonten während der Diskussion, daß Betriebsbesetzungen notwendige Widerstandsaktionen gegen die Aussperrung seien. Der Landesbezirksvorsitzende von Niedersachsen, Günther Rodewig, erklärte dagegen: „Für viele von uns ist die Betriebsbesetzung die falsche Richtung.“ Rodewig fügte hinzu, „das Verbleiben im Betrieb“ sei etwas ganz anderes als Betriebsbesetzung. Der IG Druck–Vorsitzende Erwin Ferlemann erläuterte vor Journalisten, aus der Formulierung „Verbleiben in den Betrieben“ gehe eindeutig hervor, daß im Falle eines Arbeitskampfes keine betriebsfremden Personen in die Betriebe gehen sollen. Die Arbeiter würden ihre Arbeitsplätze und Maschinen schützen, etwa gegen unsachgemäße Behandlung durch Streikbrecher.
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