: Drogenland Libanon
Schwer beziffern lassen sich die Gelder, die beim Drogenexport durch die Häfen fließen. Die US-Drug -Enforcement-Agency (DEA) schätzte die libanesische Drogenproduktion auf 220 Millionen US-Dollar für 1987. War sie füher fast ausschließlich in christlichen Händen, so bedienen sich mittlerweile alle Milizen dieser Einnahmequelle. Nachdem Agenten der DEA von Zypern aus mehrfach beträchtliche Schiffsladungen abfangen konnten, haben sich die Mittelsleute auf Kuriere spezialisiert, die auf dem Landweg in die Türkei reisen oder per Flugzeug die USA, Westeuropa und Ägypten ansteuern. Der Kuriertransport lohnt sich jedoch nur bei Kokain und Heroin.
Haschisch, das nur in großen Mengen Profit abwirft, wird weiterhin per Schiff verfrachtet. Sollte General Aoun über die Legalisierung der Häfen den Drogenhandel einschränken können, sind ihm internationaler Beifall und tatkräftige Unterstützung besonders der USA sicher.
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