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Drogen

■ betr.: "Zweifelhafte Einigkeit über Drogenpolitik", taz vom 15.6.90

betr.: „Zweifelhafte Einigkeit über Drogenpolitik“,

taz vom 15.6.90

Es ist zum Schreien, daß noch imemr einige PolitikerInnen im Rahmen der nationalen Drogenkonferenz - das Weltproblem durch noch schärfere Sanktionen statt mit humaneren Lösungsformen (zum Beispiel Methadon, bessere und mehr Therapieangebote und effektivere Ursachenforschung) zu bekämpfen versuchen. Hinter der Maske dieser harten Linie verbirgt sich offensichtlich absolute Unkenntnis und Hilflosigkeit oder der Wunsch, das Monopol der Justiz und Gefängnis- und Psychoknast-Verwahrformen aus wirtschaftlichen Interessen in Gang zu halten.

Statt von den Erfahrungen anderer Länder zu lernen, die zum Beispiel mit der Methadonvergabe eine tatsächliche Senkung der Drogenkriminalität und HIV-Ansteckungsrisiken und vieles mehr erreichten, werden solche wissenschaftlichen Erkenntnisse schlichtweg übergangen und hierzulande als politisch-juristisches „Problem“ in althergebrachter Weise betrachtet. Die Erfolgsstatistiken sprechen für sich. Freiheitsentziehende Verwahrformen sind das denkbar ungeeignetste Mittel, um Drogenabhängige vor Rückfällen zu bewahren. (...) Henry Förster, zur Zei

PKH Hadamar

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