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Drogen II

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marion Caspers-Merk (SPD) hat die Entscheidung des Senats kritisiert, den Spritzentausch für Drogenabhängige in Gefängnissen zu verbieten. „Das ist ein gefährlicher und äußerst problematischer Rückschritt“, sagte Caspers-Merk in einem dpa-Gespräch. Dadurch drohe ein Anstieg bei der Zahl lebensgefährlicher Infektionskrankheiten wie HIV oder Hepatitis. „Man kann nicht von heute auf morgen einfach aus einem solchen Projekt aussteigen, ohne dass man dafür die Substitutionsbehandlungen (Ersatzbehandlungen) ausweitet oder die psychosoziale Betreuung verstärkt“, sagte die Drogenbeauftragte. Auf Anordnung von Justizsenator Roger Kusch (CDU) werden in Hamburger Gefängnissen keine sterilen Spritzen mehr ausgegeben. Etwa 40 Prozent der Insassen sind nach internen Zahlen drogenabhängig.

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