piwik no script img

Drogen-Debatte

■ Heroin auf Rezept? Kritik an SPD-Vorschlag

Einigermaßen säuerlich reagierte gestern der Bremer FDP -Bundestagsabgeordnete Manfred Richter auf den Vorschlag des Bremer SPD-Vorstands, Heroinsüchtigen künftig per Arzt -Rezept zu ihrer Droge zu verhelfen. Nicht daß Richter inhaltlich wesentlich anderer Meinung wäre. Der FDPler nimmt bloß das Erstgeburtsecht für die im Prinzip richtige Idee für sich in Anspruch. Er, so erinnerte Richter gestern, habe bereits im Dezember letzten Jahres die kontrollierte Vergabe von Heorin gefordert.

Ganz anderer Meinung ist da die Bremer CDU. CDU-Bürger

schaftsvizepräsident Wedige von der Schulenburg kritisierte den SPD-Vorstoß gestern als „unverantwortlich“. Statt Heroin im Krankenhaus fordert er mehr Rauschgiftfahnder bei der Polizei.

Als „unverbindliches und scheinradikales Ablenkungsmanöver“ kritisierte der grüne Abgeordnete Martin Thomas den SPD -Vorschlag. Wer sich vor Ort nicht einmal zur Vergabe steriler Spritzen im Knast durchringen könne, solle sich gefälligst zurückhalten bei Lösungen, deren Scheitern angesichts der Rechtslage schon absehbar sei.

K.S.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen