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Dresden gedenkt der Zerstörung

■ Kranzniederlegung für die rund 35.000 Opfer der Bombardierung vor 45 Jahren / Erstmals auch jüdischer Friedhof in Feierlichkeiten einbezogen / Spuren der Verwüstung noch heute sichtbar / „Ausstellung Lebenszeichen“ außerhalb des Zentrums untergebracht

Berlin (ap) - Mit einer Kranzniederlegung auf dem Dresdener Heidefriedhof haben am Dienstag Bürger und Politiker aus dem In- und Ausland der rund 35.000 Menschen gedacht, die vor 45 Jahren bei der Bombardierung der Stadt durch britische und amerikanische Flieger ums Leben kamen. In dem den Toten gewidmeten Ehrenhain legten Vertreter von Fraktionen des Stadtparlaments unter Führung des Oberbürgermeisters Wolfgang Berghofer sowie Bürger der Stadt Kränze und Gebinde nieder. Zur Ehrung der Toten waren nach Angaben der Nachrichtenagentur 'adn‘ auch der Erste Bürgermeister Hamburgs, Henning Voscherau, sowie Repräsentanten aus mehreren europäischen Städten an die Elbe gereist.

Sie verharrten vor dem Ehrenmal, auf dem die von einem Unbekannten geschriebenen Worte zu lesen sind: „Wieviele starben, wer kennt die Zahl? An deinen Wunden sieht man die Qual der Namenlosen, die hier verbrannt im Höllenfeuer aus Menschenhand.“ In dem Hain wurden fast 29.000 Bombenopfer bestattet, die am 13. Februar 1945 im Phosphorregen ums Leben kamen oder in Kellern verschüttet und erstickt waren, vorwiegend Frauen, Kinder und alte Menschen. Viele der Opfer konnten nicht mehr identifiziert werden. Noch heute prägen die schwarzen Silhouetten ausgebrannter Gebäude wie etwa des Stadtschlosses das Bild der Stadt.

Bei einer Gedenkstunde auf dem Jüdischen Friedhof würdigte der katholische Pfarrer Michael Ullrich, daß erstmals auch diese Stätte in das Gedenken der Toten einbezogen ist. Superintendent Christof Ziemer forderte bei einer Gedenkstunde im Rathaus der Stadt, gerade an diesem Tag müsse sich Dresden in die europäische Entwicklung einbetten, um für den Frieden wirken zu können.

Fotos, Dokumente und Interviews mit Überlebenden zeugen ferner in der Ausstellung „Lebenszeichen“ von der schlimmsten Bombennacht in Dresden. Die Ausstellung wurde von der Fachgruppe Heimat im DDR-Kulturbund organisiert und ist derzeit in einem Stadtbezirksklubhaus außerhalb des Zentrums untergebracht, weil der Kulturpalast in Dresdens Stadtmitte laut der Nachrichtenagentur 'adn‘ 3.000 Mark Miete verlangte.

Originale Such- und Todesanzeigen, historische Stadtpläne, Feldpostbriefe und Handzettel aus der Zeit von Oktober 1944 bis April 1945 geben einen beklemmenden Einblick in das Schicksal der Stadt. Drei Jahre brauchten die Organisatoren, um die Ausstellung zusammenzutragen. Rund 130 Gespräche mit Überlebenden wurden in der Zeit geführt und auf Tonbändern archiviert. Eine der Überlebenden, die von der Fachgruppe aufgefordert worden waren, ihren Eindruck vom 13. Februar 1945 in zehn Worte zu fassen, schrieb: „Alle drei leben, Stadt weg.“

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