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Drei neue Leukämiefälle

■ Bürgerinitiative fordert die Sofortabschaltung des AKW Krümmel

Todeszone Elbmarsch: Nach Angaben der Bürgerinitiative gegen Leukämie in der Elbmarsch gibt es dort mindestens drei neue Blutkrebs-Fälle. Im Laufe dieses Jahres erkrankten ein Kleinkind und zwei Frauen im Alter zwischen 20 und 30 an der tückischen Krankheit. Damit erhöht sich nach Angaben des Mitglieds der Kommission zur Leukämieursachenforschung in der Elbmarsch, Roland Scholz, die Zahl der Blutkrebs-Fälle in der direkten Umgebung des Atommeilers Krümmel seit dessen Inbetriebnahme auf mindestens 34.

Während der bislang fruchtlose ExpertInnen-Streit um die Ursachen für die Inflation der Leukämie-Erkrankungen weiter tobt, forderte die Bürgerinitiative den Kieler Energieminister Claus Möller auf, die Betriebsgenehmigung für das AKW Krümmel umgehend zurückzunehmen. Weitere Untersuchungen über den Zusammenhang zwischen dem „Krümmel-Monster“ und der Blutkrebs-Häufigkeit seien notwendig.

Kritisiert wurde von der Bürgerinitiative, daß eine vertiefende Nachfolgeuntersuchung zur „Greiser/Hoffmann“-Studie, die ein erhöhtes Leukämierisiko für bestimmte Bevölkerungsgruppen im Elbmarsch-Raum beweist (taz berichtete), zugunsten einer bundesweiten Untersuchung „auf Eis gelegt wurde“. BI-Sprecherin Marion Lewandowski: „Die Studie verweist auf konkrete Leukämiefälle, bei denen dringend vertiefende Ursachenuntersuchungen erforderlich sind. Das kann durch die bundesweiten Forschungen nicht ersetzt werden“.

Am Montag kommender Woche werden die Leukämie-Kommissionen ihre Arbeit wieder aufnehmen – bereits am Dienstag will die Kieler Umweltministerin Edda Müller dann eine erneute Zwischenbilanz ziehen. Ein Fazit wird am selben Tag auch die Bürgerinitiative ziehen: Sie lädt um 19 Uhr in den Geesthachter Ratssaal zur Diskussion über Stand und Versäumnisse der Ursachenforschung. mac

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