■ Tennis: Drei US-Musketiere
Am australischen Nationalfeiertag feierten in Melbourne die Amerikaner ein Freudenfest. Erstmals in der Geschichte der Australian Open stehen mit Jim Courier, Pete Sampras und Todd Martin drei US-Profis im Halbfinale von „Down Under“. Die Fahne der Europäer, deren Einwanderung vor 206 Jahren mit einem Volksfest gefeiert wurde, hält alleine Vorjahresfinalist Stefan Edberg hoch. Er bezwang Thomas Muster in nur eineinhalb Stunden mit 6:2, 6:3, 6:4 und trifft morgen auf Martin, der im Duell der US-Außenseiter gegen Stich-Bezwinger Malivai Washington mit 6:2, 7:6 (7:4), 7:6 (7:5) die Oberhand behielt. Der Weltranglisten-Erste Sampras setzte sich bei erneut unbarmherzigen Temperaturen um die 50 Grad Celsius gegen den entkräfteten Schweden Magnus Gustafsson mit 7:6 (7:4), 2:6, 6:3, 7:6 (7:4) durch. Titelverteidiger Jim Courier schlug den Kroaten Goran Ivanisevic mit 7:6 (9:7), 6:4, 6:2, nachdem er zuvor den Streit mit Muster um die Spielansetzung gewonnen hatte. Beide drängten die Veranstalter darauf, am Tage antreten zu dürfen, weil sie sich aufgrund ihrer physischen Verfassung in einem Hitzematch größere Chancen ausrechneten als in den kühleren Abendstunden. Couriers Rechnung ging auf. „Ich habe schon im zweiten Satz Sternchen gesehen“, schilderte sein Gegner Ivanisevic. Der heftige Wind, der die Wirkung eines Heißluftgebläses im Backofen hat, förderte bei Couriers Halbfinalgegner Sampras einen persönlichen Rekord: 17 Doppelfehler.
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