: Dornier programmiert sich stetige Aufwinde
■ Rüstungs– und Technologiekonzern meldet Konsolodierungsphase / Modernisierung für 330 Millionen / Abbau von Arbeitsplätzen im Münchner Raum geplant
München (ap/dpa) - Der Luft– und Raumfahrtkonzern Dornier will seine Investitionen in diesem und im kommenden Jahr kräftig anheben und seinen Betrieb für insgesamt rund 330 Millionen Mark modernisieren. So solle die Fertigung im Werk in München– Neuaubing durchgängig modernisiert und zum Teil automatisiert werden. Die Montage der Einzelteile solle nach Oberpfaffenhofen verlegt werden, weshalb hier für rund 60 Millionen Mark neue Hallen gebaut würden. In Friedrichshafen entstehe ein neues Elektronikzentrum. Dadurch ergebe sich allerdings allein noch kein Beschäftigungszuwachs, da die Mitarbeiter nur an einem Ort zusammengezogen würden. Über die Höhe des Stellenabbaus in München wurde nichts bekannt gegeben. Bei der Vorlage des Jahresberichts für 1986 am letzten Freitag in München berichtete der Vorstandsvorsitzende von Dornier, Johann Schäffler, weiter, der Umsatzanstieg von 40 Prozent im Jahre 1985 habe das Geschäftsvolumen zwar auf dem hohen Stand des Vorjahres stabilisieren kön nen. Doch der Konzern müsse sich auf eine insgesamt schwieriger werdende Situation einstellen. Die Gründe liegen in Wechselkurseinbußen, sparsameren Einkäufen der ölexportierenden Länder und verzögerten oder gestreckten Raumfahrt– und Rüstungsprojekten. Künftig werde ein stabiler Umsatz von rund zwei Milliarden DM angepeilt. Der Konzern setzte 1986 mit 9.557 (8.772) Mitarbeitern 2,12 (2,11) Mrd. DM um, wieder zu 68,5 (33,1) Mio. DM Jahresüberschuß aus. Wichtigste Konzernbereiche waren 1986 Flugzeuge und Medizintechnik mit je 29 ), Wehrtechnik (10 ). Ein wieder stärkeres Engagement Dorniers bei der Deutsche Airbus GmbH, die Bundeswirtschaftsminister Martin Bangemann von der Industrie fordert, machte Schäffler abhängig von der Risikokapazität bei Dornier. Ein Wink mit dem Zaunpfahl: Diese werde etwa auch beeinflußt von der beantragten 60prozentigen Bundesförderung für die 500 Mio. DM Entwicklungskosten des projektierten 30–Sitzers Do 328. Als Unterauftragnehmer der Deutsche Airbus beteilige sich Dornier bei sinkenden Stückzahlen weiter an verschiedenen Typen. Öffentliche Auftraggeber steuerten 29,5 (26,4) auf 45,1 (39,0) der Gesamtleistung auf 2,16 (2,04) Mrd. DM habe vor allem die Medizintechnik beigetragen, sagte Schäffler. Weltweit seien jetzt 204 Nierensteinzertrümmerer der Dornier Medizintechnik GmbH in Betrieb, 93 mehr als vor einem Jahr. 1987 stünden die Einführung der zweiten, billigeren Generation an und die Durchsetzung des Gallensteinzertrümmerers. Auf Ausrüstungen fürs Kaputtmachen hat sich Dornier augenscheinlich spezialisiert.
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