: Dominikus Müller schaut sich in den Galerien von Berlin um
Herbst. Kunstsaisonstart. Überforderung. Sommerpause war gestern, Krise irgendwie auch, anscheinend. Auf jeden Fall merkt man beim Blick auf die große Berliner Kunstmesse, das Artforum und die parallel stattfindenden Satellitenmessen Preview Berlin, Berliner Liste und Berliner Kunstsalon sowie die zum zweiten Mal stattfindende Skulpturenausstellung namens abc nichts von einem Einbruch. Zusätzlich zu den offiziellen Messe-Veranstaltungen finden auch noch keinesfalls zu bewältigende Unmengen von kleineren Events und Eröffnungen statt. Alle Jahre wieder, nächste Runde. Was aber wäre besonders hervorzuheben? Was vielleicht nicht ganz so auf der Oberfläche kursiert? Nun, da wäre einmal die ausufernde Ausstellung „cargo“, die die Kuratorin Anna Catharina Gebbers in die Räume des Autocenters gepackt hat. Eine gefühlte Hundertschaft von Künstlern ist da dabei. Das Ganze läuft bereits seit Samstag und noch bis 17. Oktober. Ähnlich voll wird es mit Sicherheit in der sogenannten Forgotten Bar, die unter dem etwas verquast-alpenländischen Titel „SpeckTalk‘l – Part 1 – (Speck und Schnaps)“ eine Art „Best of“ des durchaus renommierten Kunstraums Innsbruck zeigt. Auch hier sind bekannte Künstler mit von der Partie, unter anderem etwa Elke Krystufek, die dieses Jahr für ein Drittel des Österreichischen Pavillons auf der Biennale in Venedig verantwortlich war. Daneben aber auch eine Menge Berliner. Und auch Reinhardt Voigt, Kölner-Kompakt-Techno-Urgestein, wagt den Sprung in die Kunst. Er ist ab dem 25. September im Büro der Galerie BQ „zu Gast“, wie es dort heißt. Und wenn wir uns sowieso schon auf der Schnittstelle zur Musik bewegen: diesen Freitag um 20 Uhr wartet die Galerie Meyer Riegger mit einem der seltenen Konzerte des Kammerflimmer Kollektiefs aus Karlsruhe auf. So ist es zumindest angekündigt. Hingehen.
■ Autocenter, Eldenaer Str. 37a; The Forgotten Bar, Boppstr. 5; Galerie BQ, Rosa-Luxemburg-Str. 26; Galerie Meyer Riegger, Friedrichstr. 235