Doch Leben im Weltraum

Ein Anzug trudelt durch die unendlichen Weiten des Alls

WASHINGTON/BERLIN dpa/taz ■ Spätestens seit Adorno wissen wir: „Das Leben lebt nicht mehr.“ Dafür leben jetzt Weltraumanzüge. Denn am Montag meldet dpa: „Raumanzug weiter am Leben – schwache Signale empfangen.“ Was das wohl für Signale sind? Ein Stöhnen, Seufzen, Schluchzen? „Bitte holt mich heim! Ich will lieber tot sein, als lebendig durch den dunklen Weltraum zu trudeln!“ So spricht es aus einem lebendig gewordenen Raumanzug, der von der Internationalen Raumstation lebensleer in die unendlichen Weiten des Alls entsandt wurde. Die Nachrichtenagentur dpa aber haucht dem Anzug pygmaliongleich das Leben einer Galatea ein. Da bleiben Fragen über Fragen, die allenfalls Bildungsbürger noch beantworten können: Wie werden die Götter die dpa bestrafen, die sich gottgleich gebärdet? Werden sich die dpa und der Raumanzug verlieben? Aus Liebe zum Leben?