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Dissidenten vor Gericht

Peking (dpa/afp) — Die Volksrepublik China nutzt die Golfkrise offenbar zur Abrechnung mit ihren Dissidenten. So kommentierte gestern ein Regierungsbeamter in Peking die Tatsache, daß in dieser Woche mehrere Führer der im Sommer 1989 niedergeschlagenen Demokratiebewegung vor Gericht stehen. Prominentester Angeklagter ist der 35jährige Literaturkritiker Liu Xiaobo, der im Sommer 1989 zu den Anführern des Protetes gehörte. Insgesamt wurden Verfahren gegen mindestens 19 Dissidenten eingeleitet. Beobachter in Peking erwarten, daß Liu Xiaobo strenger bestraft wird als die bisher Verurteilten, die zu Haftstrafen zwischen zwei und vier Jahren verurteilt wurden. Der chinesische Intellektuelle Gao Xin ist aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen und als Professor entlassen worden. Gao hatte einen Tag vor der blutigen Niederschlagung der chinesischen Demokratiebewegung auf dem Pekinger Platz des Himmlischen Friedens im Juni 1989 einen Hungerstreik begonnen.

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