: Diskreter Bodyguard
WULFF-PROZESS Zähe Beweisaufnahme: Zeugen erinnern sich kaum an die Reise zum Oktoberfest
Ein ehemaliger Personenschützer konnte im Prozess gegen den Ex-Bundespräsidenten Christian Wulff nicht sagen, ob sich Wulff und der Filmfinancier David Groenewold regelmäßig trafen. An den Oktoberfestbesuch 2008 erinnerte er sich nur bruchstückhaft. Richter Frank Rosenow sagte dazu: „Sie wissen ja, dass das ein Verfahren ist, das die Republik erregt.“ Er habe erwartet, dass sich ein Polizist auf seine Aussage vorbereitet.
Der mitangeklagte Groenewold soll an dem Wiesn-Wochenende einen Teil der Logiskosten des Politikers übernommen haben. Im Gegenzug soll sich Wulff für ein Filmprojekt Groenewolds bei der Siemens-Spitze eingesetzt haben.
Der Bodyguard hatte ein Hotelzimmer mit einer Verbindungstür zur Suite des Ehepaars Wulff, konnte sich aber noch nicht einmal daran erinnern, dass Wulffs kleiner Sohn mit nach München gefahren war.
Auf der Hotelrechnung standen Babysitterkosten von 110 Euro, die Groenewold übernommen hatte und Wulff ihm bar zurückgezahlt haben will. (dpa)