: Diplomatie streikt
■ Griechische AA–Bedienstete wollen mehr Geld
Seit gestern streikt das gesamte diplomatische Korps Griechenlands. Alle staatlichen Vertretungen und Botschaften Griechenlands im Ausland sowie das Athener Außenministerium werden diese Woche geschlossen bleiben. Hintergrund des in der Geschichte der griechischen Diplomatie einmaligen Streiks: Die griechischen Diplomaten sind mausearm. Die monatliche Bezahlung eines jungen Beamten im Außenministerium ist niedriger als der Mindestlohn eines Arbeiters. Das Anfangsgehalt eines Botschafters - ohne Zulagen - beträgt nicht mehr als 50.000 drs (657 Mark). Dazu kommt, daß seit 1980 den Diplomaten - im Gegensatz zu den Arbeitern und Angestellten - weder die Teuerung ausgeglichen noch Lohnerhöhungen bewilligt wurden. Die Diplomaten fordern die sofortige Erhöhung ihrer Gehälter und des Budget– Anteils für das Außenministerium von derzeit 0,68 Prozent des Gesamtetats. Nach griechischen Presseberichten soll Regierungschef Andreas Papandreou die Verdoppelung des Budgets für die Diplomaten angeordnet haben. Die endgültige Entscheidung allerdings liegt beim Wirtschaftsministerium, das schon früher entsprechende Verordnungen des Premiers abgelehnt oder einfach übersehen hat.
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