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Dioxin in Hamburg

■ 657 Nanogramm Dioxin auf Kinderspielplatz in Billstedt

Hamburg (taz) - Auf einem Kinderspielplatz im Hamburger Stadtteil Billstedt sind 657 Nanogramm (Milliardstel) Gramm Dioxin pro Kilogramm Boden entdeckt worden. Den Fund machte die Umweltbehörde im Rahmen einer Voruntersuchung für den Bau einer neuen Müllverbrennungsanlage. Die alte Anlage, die 1994 außer Betrieb gehen muß, ist als Dioxin-Schleuder bekannt. In der näheren Umgebung des Spielplatzes arbeitete bis zum vergangenen Jahr außerdem eine Kabelverbrennungsanlage.

Auf einer Pressekonferenz wollte Umweltsenator Jörg Kuhbier (SPD) den extrem hohen Dioxinwert aber nicht auf die Emissionen dieser Betriebe zurückführen, da die Ergebnisse der anderen 27 Proben im Rahmen des Untersuchungsprogrammes wesentlich niedrigere Werte ergeben haben.

Der Spielplatzwert sei ein Ausreißer, so Kuhbier, der wahrscheinlich auf verseuchtes Abdeckmaterial zurückzuführen sei. Der Spielplatz ist mittlerweile geschlossen. Für die Belastung mit Dioxin existieren in der Bundesrepublik bisher noch keine Grenzwerte. Ein Empfehlungswert des Bundesgesundheitsamtes fordert allerdings höchstens 100 Nanogramm Dioxin auf Spielplätzen.

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