piwik no script img

„Diffuse Ideen zur Expo“

■ Expo-Aufsichtsratsmitglied Griefahn mahnt Konzept an

Hannover Deutliche Kritik an der Expo-Gesellschaft hat die stellvertretende Expo-Aufsichtsratsvorsitzende, Niedersachsens Umweltministerin Monika Griefahn (SPD), geübt. Dabei mahnte Griefahn am Freitag abend in Hannover vor allem eine inhaltliche Ausgestaltung des Konzepts für die im Jahr 2000 in Hannover geplante Weltausstellung an. In der Expo-GmbH „schweben Vorüberlegungen irgendwo diffus herum“, sagte Griefahn. Deswegen müsse der Aufsichtsrat während einer Klausurtagung am 10. und 11. März in Bad Münder ein inhaltliches Konzept erarbeiten, „sonst kommt ja nie was auf den Tisch“.

In der Expo-Gesellschaft und im zehnköpfigen von Bund, Land, Wirtschaft und Stadt gebildeten Expo-Aufsichtsrat sei „die Stimmung sehr gespannt“. So gebe es „zum Teil diametral andere Positionen“ und „richtige Kommunikationsschwierigkeiten“. Das inhaltliche Konzept des Aufsichtsrates solle die Geschäftsführung der Expo-Gesellschaft, deren Besetzung zum Teil heftige Kontroversen ausgelöst hatte, umsetzen. Dies solle in rund drei Monaten geschehen, setzte Griefahn zeitliche Grenzen. Auch personelle Konsequenzen in der Gesellslchaft schloß die Ministerin nicht aus. „Dies ist sicher nicht die letzte Geschäftsführung, die wir bis zur Weltausstellung gesehen haben.“

Nach Ansicht der Aufsichtsrätin braucht die Expo „eine öffentlichkeitswirksame Vision“. Die rund acht Milliarden Mark teure Weltausstellung, zu der täglich etwa 300 000 Besucher erwartet werden, müsse mehr als „Sevilla plus 20 Prozent“ oder „Industrie-Messe plus Kultur“ werden. Deswegen müsse es auch Vorgaben geben für die ausstellenden Länder. dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen