Neue Filme : Diese Woche neu im Kino
Last Samurai
USA 2003, Regie: Edward Zwick. 154 Min.
Tom Cruise (denn jede Tom-Cruise-Figur bleibt letztlich doch immer nur Tom Cruise) wird im Jahr 1876 vom japanischen Kaiser rekrutiert, um dessen Volk die westliche Lebensweise zu vermitteln. Sein Nathan Algren ist ein heruntergekommener Held des amerikanischen Bürgerkrieges. In einer Schlacht gegen aufrührerische Samurai wird er verletzt in das Dorf des legendären Samuraiführers Katsumoto (Ken Watanabe) verschleppt. Das anfängliche Misstrauen der beiden Männer weicht langsam einem Respekt für die Kultur des anderen. Katsumoto weiht Algren in die Kunst des Schwertkampfes ein, der bringt den Kindern des Dorfes Baseball bei. So ist „Der letzte Samurai“ am Ende Beispiel eines äußerst subtil praktizierten Kulturimperialismus.
Broken Wings
Israel 2002, Regie: Nir Bergman. 87 Min.
In „Broken Wings“ zeigt der israelische Regisseur Nir Bergman, welche Verwerfungen der Tod des Vaters in einer Familie bewirkt. Ein trauriger und berührender Film, in dem man von der ersten bis zur letzten Minute durchweinen könnte. Was schade wäre, weil man dabei Gefahr liefe, die eigentlichen Feinheiten des Films zu verpassen. Zum Beispiel die Subtilität, mit der er sein Titelthema der Flügel behandelt. Bei ihrem ersten Auftritt trägt die 17-jährige Maya durchsichtige Flügel auf dem Rücken, die vor allem daran erinnern, wie mädchenhaft sie trotz ihres erwachsenen Aussehens noch ist. Der kleine Ido übt das Fliegen auf seine Weise, indem er immer wieder ins leere Becken eines Schwimmbads springt und sich dabei selbst zu filmen versucht. „Broken Wings“ sind ein Bild für die unterbrochene, abgestürzte Lebenslinie.