Neue Filme : Diese Woche neu im Kino
Starsky & Hutch
USA 2004, Regie: Todd Phillips. 105 Min.
In den 70ern brauchte man nur eine Fliegerbrille, um sich als Drogendealer zu tarnen. Der Kokainschmuggel war ein überschaubares Geschäft, die Chefschmuggler einwandfrei an ihren Schnurrbärten zu erkennen. Um diese beschauliche Ära nun im Rahmen eines „Starsky & Hutch“-Films neu zu beleben, hatte Drehbuchautor und Regisseur Todd Phillips drei Ideen. Er wollte mit seinem Werk den Piloten zur Serie nachliefern. Er hielt es dabei für angemessen, seinen Film zu inszenieren, wie ihn die stilsicheren Macher der eigentlichen Serie damals vielleicht inszeniert hätten; und er hatte sich gedacht, dass die allseits beliebten Komiker Ben Stiller und Owen Wilson ihre Rollen exakt so spielen sollten wie bei „The Royal Tenenbaums“ und „Zoolander“. Was soll man sagen? Ein schöner Film.
Tierra
SP 1996, Regie: Julio Medem. 125 Min.
Ein Blitz fährt in einen Baum, ein Mann spaltet sich in zwei Hälften, und die Erde, die dem Film seinen Namen gibt, ist feindliches Terrain und Seelenspiegel in einem. „Tierra“, eine frühe Arbeit des spanischen Regisseurs Julio Medem, kommt mit acht Jahren Verspätung auch in Deutschland ins Kino. Medem liebt das Spiel mit enigmatischen Zufällen. Leben und Tod, Erde und Kosmos, Einsamkeit und Sehnsucht nach Verschmelzung, sexuelles Begehren und Seelenverwandtschaften. Die Grenzen zwischen Realität und Imagination, Traum und Wahn sind fließend. Verstärkt wird das Gefühl des Labyrinthischen dadurch, dass sich immer wieder Identitäten vermischen, dass sich jemand in mehrere Teile spaltet, wie der Protagonist des Films Ángel (Carmelo Gómez).