NEUE FILME : Diese Woche neu im Kino
Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran
F 2003, Regie: François Dupeyron. 94 Min.
Es ist ein bisschen wie bei „Amélie“: die verwinkelten Gassen der Altstadt von Paris, die musikalisch durchflutete Atmosphäre der Fünfzigerjahre. Nur dass die Montmartre-Idylle hier einen betont multikulturellen Anstrich hat: orthodoxe Juden streifen über die Bürgersteige, vorbei an gelangweilten Prostituierten, die an den Hauseingängen lehnen. Das ist die wunderbare Welt des jungen Moses, genannt Momo, der hier allein mit seinem griesgrämigen Vater aufwächst, die Mutter hat sich schon vor langer Zeit davongemacht. Momo wird von der Pubertät geplagt, und so sucht er seine Initiation auf dem Straßenstrich. Zu seinem 16. Geburtstag knackt er sein Sparschwein und trägt das Geld zu einer Prostituierten. Da das Geld jedoch nicht ausreicht, beginnt Momo im Onkel-Ibrahim-Laden ein paar Lebensmittel zu klauen. So macht er Bekanntschaft mit dem stets gütig lächelnden Ladenbesitzer (Omar Sharif), es entwickelt sich eine etwas unwahrscheinliche Freundschaft zwischen dem jüdischen Jungen und dem türkischen Lebensmittelhändler. Das romantische Versöhnungsmärchen ist brav, teilweise schleppend; Omar Sharif verzaubert.