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Archiv-Artikel

Neue Filme Diese Woche neu im Kino

ROUTE 181: Eiszeit SIE NENNEN IHN RADIO: Cinemaxx Hohenschönhausen + Potsdamer Platz, Cinestar Hellersdorf + Sony Center, UCI Kinowelt Friedrichshain + Zoo

Route 181 – Fragmente einer Reise in Palästina-Israel

F/B/GB/D 2003, Regie: E. Sivan, M. Khleifi. 270 Min.

„Route 181“, der von dem in Paris lebenden israelischen Filmemacher Eyal Sivan und seinem palästinensischen, in Belgien lebenden Kollegen Michel Khleifi gedrehte Dokumentarfilm, ist eine Erinnerung an die versprochene Bereitstellung eines Territoriums für das palästinensische Volk, dessen Recht auf Selbstbestimmung immer noch nicht anerkannt ist. Dabei will der Film keinesfalls Position für eine der beiden Parteien beziehen, zumal die Fronten ohnehin in sich vielfach gebrochen sind. Stattdessen zeigt die viereinhalbstündige Abfolge von Interviews und langsamen Kamerafahrten entlang der Demarkationslinie, was jenseits allen Furors und aller Schreckensnews existiert: eine Grenze, die jeder kulturellen und gesellschaftlichen Logik zuwiderläuft und deshalb niemals eine Lösung sein wird, sondern höchstens eine Mauer mehr, die die beschädigten Verhältnisse zementiert. Sivan und Khleifi sehen trotzdem eine Chance, für sie ist die Situation im Nahen Osten ein „von Menschen gemachtes ideologisch-pathologisches Konstrukt“, das „daher auch wieder aufgehoben werden kann“.

Sie nennen ihn Radio

USA 2004, Regie: Mike Tollin. 109 Min.

Im Abspann sehen wir den echten James Robert Kenndy, genannt „Radio“, einen geistig Behinderten, der es als Cheerleader eines Footballteams zur Berühmtheit brachte. Der Kennedy im Abspann wirkt fröhlich und gelöst, das soziale Experiment scheint gelungen. Beurteilen will man das nicht, zu eindeutig setzt Sportfilm-Experte Mike Tollin auf Manipulation statt Information, und sicher wäre der Film ohne den klebrigen Score nicht die rührselige Behindertenschnulze, die er ist.