Neue Filme: Diese Woche neu im Kino

Um „Troja“ wird an fast allen Kinokassen gekämpft

Troja

USA 2003, Regie: Wolfgang Petersen. 163 Min.

Wir kennen die Handlung. Paris, Prinz von Troja, entführt die schöne Helena, Gattin von Menelaos, König von Sparta. Dessen Bruder Agamemnon führt daraufhin die griechischen Fürsten zum größten Heer der damaligen Zeit zusammen. Es gilt Troja zu besiegen. „Inspiriert“ ist „Troja“ von „Motiven“ aus Homers Ilias. Der Film geht recht frei mit seiner Inspirationsquelle um. Wie sollten auch 16.000 Hexameter-Verse irgendwie dem Original entsprechend in ein paar Stunden Film übertragen werden? „Troja“ ist ein Film, der keine einzige erinnerungswürdige Szene enthält. Mit Ausnahme derjenigen vielleicht, in der sich Brad Pitt als Achilles nach einer Schlacht Stück für Stück entkleidet. Mit seiner Fokussierung auf knappe Kostüme, pralle Muskeln und schweißtreibende Aktion hatte der Sandalenfilm schon immer etwas von einem schwulen Softporno. Aber so unverhohlen voyeuristisch wie hier wurde der männliche Körper in einem Mainstreamfilm wohl noch nie zum Sexualobjekt gemacht. Wer mag, kann das als Akt der Gleichberechtigung sehen. Zu feiern gibt es an dem Film sonst wenig.