Neue Filme : Diese Woche neu im Kino
Ladykillers
USA 2004, Regie: Joel und Ethan Coen. 104 Min.
Ein Remake von Alexander Mackendricks schwarzer Komödie aus dem Jahre 1955, bei dem die Coens die Handlung aus London in die Südstaaten der Gegenwart verlegt haben. Hier dösen auf den fein säuberlich gefegten Veranden schwarze Mittelständler. Für Coen-Maßstäbe eine ungewohnt harmonische Szenerie, die auch durch die kriminalistische Handlung nicht weiter hintergangen wird. Unter dem Vorwand, klassische Musik einzustudieren, nistet sich eine zwielichtige Truppe bei der gutgläubigen Marva Munson ein, um von deren Keller einen Tunnel in den Tresorraum eines nahe gelegenen Casinos zu graben. Wieder geht es um die Gier nach dem schnellen Geld, wieder versammeln die Brüder einen Club der Loser auf der Leinwand. Doch diesmal knirscht es mächtig im Gebälk des Coen-Universums. Es fehlt der „Coen-Touch“, jener wahrheitsgetreu verzerrende Blick auf die amerikanische Kultur, der in jedem Film einen neuen visuellen Stil hervorbrachte. Seltsam flach und unverbindlich wirken die Bilder. Dafür giert „Ladykillers“ förmlich nach Lachern und ist sich für keinen Schenkelklopfer zu schade.
Cabin Fever
USA 2002, Regie: Eli Roth. 92 Min.
Von den implantatgestärkten Brüsten einer der Hauptdarstellerinnen bis zu ausgedehnten Bluthustenorgien, der Exzess setzt in „Cabin Fever“ die Maßstäbe. Es ist eine Logik der Addition, die den Film vorantreibt. So müssen sich fünf Ausflügler nicht nur gegen tumbe Hillbillys behaupten, sondern werden auch zur Vermehrung der Schockmomente auch noch von einem fiesen Blutervirus heimgesucht. Horror, der zu beeindrucken weiß. Für Genrefans ein Fest, für den Rest wohl eher eine Tortur.