Neue Filme : Diese Woche neu im Kino
5 x 2 – Fünf mal zwei
F 2004, Regie: François Ozon. 90 Min.
Das Zahlenspiel im Titel gibt nichts weiter als die Rezeptur an: „5 x 2“ schärft in fünf Episoden den Blick für das Scheitern einer Ehe. François Ozon, seit „8 Frauen“ und „Swimming Pool“ als Jongleur mit Genre-Versatzstücken wie auch als Schauspieler-Regisseur bekannt, hat sich hier für eine konsequente Rückblendenerzählung entschieden. Das Ende, die Scheidungsszene, steht am Anfang, jede Episode führt weiter zurück in die Vergangenheit und so wird die Zuschauerneugier zwangsläufig darauf angesetzt, Indizien dafür zu suchen, was das Paar auseinander trieb. Schon mit der ersten Sequenz steht aber auch fest, dass „5 x 2“ ohne die schauspielerische Leistung seiner Protagonisten an seiner Konstruiertheit ersticken würde. Ozons zeitgenössische Version von Bergmans „Szenen einer Ehe“ stanzt fünf Episoden aus dessen epischer Fülle heraus. Auch bei ihm fehlt nicht das klassische Motiv, dass Ehen an der Alltagsroutine zerbrechen, aber „5 x 2“ sucht den Trennungsvirus auch in Gender- und Sexproblemen seiner Protagonisten, die vor 30 Jahren nicht zum gängigen Mentalitätskostüm gehörten.