Neue Filme : Diese Woche neu im Kino
Heimliche Spiele
F 2002, Regie: Jean-Claude Brisseau. 115 Min.
Dem Franzosen ist der Sex Vergnügen, Erleichterung, Dauerthema, Tabubruch und Erkenntnis. Längst ist der Sex zum Medium geworden, zum Diskurs, zu einer eigenen Sprache – im Zentrum des Diskurses steht gerade im französischem Kino der weibliche Körper. In „Heimliche Spiele“ versuchen dabei zwei Frauen, das für sie nicht vorgesehene Terrain von Macht und Karriere zu erobern. Die éducation sentimentale wird zur éducation corporelle. Für Sandrine und Natalie ist der Körper ein Instrument der Macht, dessen virtuose Beherrschung zunächst einmal erlernt sein will. Deshalb beginnt der Film in einem Striplokal. In aller Ausführlichkeit befriedigt sich die nackte Natalie selbst auf der Bühne und eher scheinheilig versucht der Film in der anschließenden Dialogszene dem Rotlicht-Touch zu entkommen, die exhibitionistisch-voyeuristischen Bilder umzudeuten. Stripperin Natalie erklärt ihrer Freundin, dass sie die Fäden in der Hand halte, obwohl sie das Objekt der Begierde sei. Wobei im weiteren Verlauf der Films die beiden Frauen auf dem Karrierreweg nach oben nur wieder das gedemütigte Opfer abgeben.
S.W.A.T. – Die Spezialeinheit
USA 2003, Regie: Clark Johnson. 118 Min.
Allmählich stellt sich die Frage, wie viele zu Recht vergessene TV-Serien-Formate die Studiobosse Hollywoods noch ausgraben möchten, um daraus neue Kinoformate zu basteln. Es stellt sich diese Frage besonders, da das, was da ausgegraben wird, und das, was hinterher daraus gemacht wird, so inspirationsfrei und hirnlos ist: Hier wurden auf Grundlage der Serie „S.W.A.T.“ (1975) in aller Formelhaftigkeit die langweiligsten Klischees aus dem Repertoire des Polizeifilmgeschäfts aneinander gereiht.