NEU IM KINO : Diese Woche frisch
Memory Books
D 2007. Regie: Christa Graf. 94 Min.
Zwei Millionen sogenannter Aids-Waisen werden inzwischen in Uganda gezählt, und jeden Tag kommen neue hinzu. Kinder, die ohne Eltern aufwachsen werden und zumeist keine nähere Erinnerung an diese haben. Die Initiative „Memory Books“ versucht diesen schwierigen Umstand dadurch etwas zu lindern, dass sie Eltern ermuntert, in Erinnerungsbüchern zu ihren Kindern zu sprechen. Die schriftliche Übermittlung ihrer Erinnerungen, Gedanken und der Wünsche für ihre Kinder kann Hoffnung geben in einer Welt, wo der absehbare Tod durch die Immunschwächekrankheit zum Alltag gehört. Bisweilen nah an einer problematischen Ästhetisierung des Elends vermeidet die Regisseurin Christa Graf doch die vulgäre Betroffenheitsperspektive und hält bewegende Momente aus dem Familienleben auf Zeit fest.
Die Vermittlung der Hintergründe des gewaltigen und viel zu oft in den Hintergrund geratenden Dramas auf dem afrikanischen Kontinent geschieht hier beinahe nebenbei und hat sich das Prädikat „besonders wertvoll“ der Filmbewertungsstelle zu Recht geholt.
Iron Man
USA 2008. Regie: Jon Favreau. 118 Min.
Ein weiterer Marvel-Comic hat den Weg auf die Leinwand gefunden, und damit wäre eigentlich schon genug gesagt, wenn nicht Robert Downey jr. den Titelhelden spielen würde. In seinem drölften Comback zeigt der lakonische Mime sein ganzes Können und rettet ein ebenso langweiliges wie unplausibles Drehbuch allein durch seine Lust am Spiel. Koloniale Weltsicht und unglaubwürdiger Heldenpathos können dem Mann nichts anhaben. Hätte nur Gwyneth Paltrow mehr Sätze bekommen …
MEMORY BOOKS: Hackesche Höfe, Xenon. IRON MAN: Multiplexe