NEU IM KINO : Diese Woche frisch
Happy-Go-Lucky
GB 2008. Regie: Mike Leigh. 118 Min.
Der Film war der Publikumsliebling bei der Berlinale, mit Sally Hawkins als Grundschullehrerin Poppy. Sie liebt Farben, Muster und Bewegung – in der ersten Sequenz folgt ihr die Kamera, wie sie mit dem Rad durch die Straßen fährt und sich dabei sichtlich an sich selbst, am Fahrtwind und an den Passanten freut; später springt sie energisch auf einem Trampolin, noch später tanzt sie Flamenco. Auf ihrem Gesicht liegt fast immer ein Lächeln, schlechter Dinge ist sie nie. Damit bezirzt sie die Menschen in ihrer Umgebung – und verstört sie auch. Immer wieder geht es um Situationen, in denen etwas gelehrt wird, sei es bei Poppy in der Schule, bei ihrem Fahrunterricht oder in der Flamenco-Stunde. Mehr Zutaten braucht Mike Leigh auch nicht, um einen farbenfrohen, leuchtend-leichten Film damit zu machen.
Hancock
USA 2008. Regie: Peter Berg. 90 Min.
Ob ein Superheldenfilm interessant wird oder nicht, kann man am besten an den Flugszenen sehen. Bei „Hancock“ haben sie kaum etwas von Gleiten, von Schwerelosigkeit und Wunscherfüllung. Stattdessen rumpeln sie, und das liegt nicht nur daran, dass Hancock (Will Smith) die zulässige Promillegrenze weit überschritten hat. Der rettet zwar immer mal wieder die Stadt, ist dabei aber oft so besoffen, dass er nebenbei selbst halb Los Angeles demoliert. In seinen besten Momenten sieht der Film wie ein etwas schweinisches Videospiel aus, Verfolgungsjagden, Maschinenpistolen, Adrenalinsoundtrack – alles dabei. Man ahnt als Zuschauer aber schnell, dass diese bösen Szenen von einer Integrationsgeschichte abgepuffert werden sollen, auch Hancock soll ein Guter werden!
HAPPY-GO-LUCKY: Capitol, Cinemaxx Potsdamer Platz, Cinestar Sony Center, Delphi, Hackesche Höfe, International, Kulturbrauerei, Odeon, Thalia Potsdam, Yorck. HANCOCK in 22 Kinos