NEU IM KINO : Diese Woche frisch
Married Life
USA 2007. Regie: Ira Sachs. 91 Min.
Der Film ist inszeniert als Hommage an ein vergangenes Jahrzehnt und dessen Filme. Das Setting sind die USA der Vierziger, das Genre schwankt zwischen Hitchcock und Sirk, zwischen Suspense und Melodrama. Einen wesentlichen Teil des Vergnügens an „Married Life“ macht aus, wie Genreerwartungen zugleich erfüllt und unterlaufen werden. Zwar kann Rachel McAdams als perfekte Wiedergängerin der unterkühlt-geheimnisvollen Hitchcock-Blondinen von Tippi Hedren bis Kim Novak gelten, aber den Verdacht, ihr Interesse an dem kreuzbiederen Harry könnte anders als emotionaler Natur sein, wird der Film nicht bestätigen. Dafür ist Harry (Chris Cooper) nur allzu bereit, zur Verteidigung seines neu gefundenen Glücks ungewöhnliche Wege einzuschlagen. Da er sich nicht entschließen kann, seiner Frau Pat (Patricia Clarkson) die Wahrheit über seine Geliebte zu beichten, muss er schweren Herzens den Entschluss fassen, Pat zu ermorden. Seine empathievolle Begründung: Seine Frau liebe ihn so sehr, dass sie es vor Schmerz nicht überstehen würde, ihn zu verlieren. Also besser den Gnadentod durch Gift.
Der unglaubliche Hulk
USA 2008. Regie: Louis Leterrier. 110 Min.
Der zweite Hulk-Film in fünf Jahren ist nicht als Sequel zu Ang Lees Version von 2003 angelegt: Es wurde mit allem gebrochen, was Lee seinem Hulk mit auf den Weg gegeben hat. Der direkte Vergleich beider Filme zeigt dann auch, wo die Prioritäten zukünftiger Sequels liegen werden: im schnörkellosen Actionkino mit konventionell dreiteiligem Aufbau. Etwas instinktlos zwar, aber durchaus unterhaltsam. Auch wenn natürlich Lees Adaption in ihrem Scheitern immer noch um Längen interessanter war.
MARRIED LIFE: Cinemaxx Potsdamer Platz, Cinestar Alexanderplatz + Sony Center, UCI Colosseum + Zoo-Palast. DER UNGLAUBLICHE HULK in 20 Kinos