NEU IM KINO : Diese Woche frisch
Palermo Shooting
D7I 2008. Regie: Wim Wenders. 108 Min.
Attitüden und Posen den Film hindurch. Wo verortet sich einer wie Wim Wenders? Wir wissen es jetzt, wenn wir es nicht eh schon gewusst haben. Zwischen der Pathetik des deutschen Stummfilms und dem Doppel Michelangelo Antonioni und Ingmar Bergman. Ihnen ist „Palermo Shooting“ gewidmet. Im Ergebnis wohnen wir einem Weihespiel bei. Der „Jedermann“ ist Vorbild und Material für einen Nachruf. Finn, das Alter Ego von Wim Wenders, gespielt von Campino, kommt in „Palermo Shooting“ davon, obwohl er als Fotograf ständig am Schießen ist. Fotos schießen. Sein Dauerthema, die Befindlichkeit des Fotografierenden, hat Wenders schon vor 30 Jahren angeschlagen. Mit „Alice in den Städten“, unmanipulativ und unmittelbar. „Palermo Shooting“ will jetzt den Seelenzustand ins Erhabene verrücken und verewigen. Möge Wenders sein Seelenheil gefunden haben.
Der Mann, der niemals lebte
USA 2008. Regie: Ridley Scott. 128 Min.
Leonardo DiCaprio ist in seinen letzten Filmen durch so manche Hölle gegangen, aber selten ist er körperlich derart in Mitleidenschaft gezogen worden wie in Ridley Scotts neuem Film. In der Rolle des CIA-Agenten Roger Ferris liefert sich DiCaprio Feuergefechte mit islamischen Selbstmordattentätern, er wird von Autobomben perforiert und von tollwütigen Hunden gebissen. Doch diesmal sind männliche Physis und die Technik des militärisch-industriellen Komplexes fein säuberlich voneinander getrennt. DiCaprios Roger Ferris befindet sich überall dort im Einsatz, wo es brennt. Und im fernen Langley sitzen seine Vorgesetzten hinter Bildschirmen und verfolgen seine Aktivitäten per Satellit auf Schritt und Tritt.
PALERMO SHOOTING: Cinemaxx Potsdamer Platz, Kulturbrauerei DER MANN, DER NIEMALS LEBTE in 21 Kinos