NEU IM KINO: Diese Woche frisch

HomeIn einem surreal anmutenden Dekor erzählt die Schweizer Regisseurin Ursula Meier in ihrem Debüt eine Familiengeschichte, der das Schrille nicht fremd ist. An einem noch nicht in Betrieb genommenen Autobahnabschnitt in der Pampa hat sich eine fünfköpfige Familie ein Haus zu Eigen gemacht. Während die ersten Einstellungen das Idyll beim gemeinsamen Landhockeyspiel auf dem Asphalt beschwören, lassen die folgenden Szenen bereits die Brüchigkeit der Situation erahnen: Die Vertreibung aus dem Paradies, mit dem heranrollenden Verkehr. In der dramaturgischen Entwicklung des Films werden dabei wie in einem Labor menschliche Verhaltensweisen in einer Extremsituation durchgespielt. Dabei changiert „Home“ zwischen Komödie und Tragödie, sozialem Realismus und Märchen, ökologischer Fabel und Mythos – und bleibt dadurch für unterschiedliche Lesarten offen. Cinema Paris, Cinemaxx Potsdamer Platz, Hackesche Höfe, Kant, Kulturbrauerei, Neues Off

Die GräfinDie Geschichte der ungarischen Adeligen Erzebet Bathory, die sich Ende des 16. Jahrhunderts mit ihren Morden einen legendären Namen machte. Das Schöne an „Die Gräfin“ mit und von July Delpy ist dabei, dass der Film das Wissen um das barocke Leiden am Endlichen unaufdringlich mitschwingen lässt. In einem dezenten Helldunkel, einer reduzierten Ausstattung und auch in dem Gesicht seiner Hauptdarstellerin, das zu den widersprüchlichsten Projektionen einlädt. Deswegen ist es auch so schade, dass sich der Film dann doch nicht traut, den Wahn seiner Heldin anders zu deuten als private Passionsgeschichte und Verzweiflung am eigenen Leib. Broadway, Cinemaxx Potsdamer Platz, Hackesche Höfe, Kant, Kulturbrauerei, Passage, Thalia Potsdam