NEU IM KINO : Diese Woche frisch
BrünoUm es kurz zu machen: „Brüno“ ist ein grandioser Film, der beste Beitrag zum Genre der Ablachkomödie, den man in diesem Jahr zu sehen bekommen wird. Sacha Baron Cohen gibt einen österreichischen Modejournalisten namens Brüno, eine in jeder Hinsicht prototypische Tunte. Vom abgeknickten Handgelenk bis zum hysterischen Lachkrampf hat Baron Cohen die komplette schwule Folklore drauf und durchkreuzt mit unermüdlichem Hüftschwung das Minenfeld der Männlichkeit beziehungsweise der Homophobie. Brüno ist eine wandelnde Provokation, eine permanente Einladung zum Gay-Bashing. Schon in „Borat“ sah es so aus, als hätten einige der Gegenüberstellungen, die Baron Cohen für seinen Film anzettelte, kurz vor der Eskalation gestanden. In „Brüno“ muss der Komiker nun – während er die Stationen seines Films Israel, Beirut, Afrika und Hollywood abklappert – tatsächlich mehrmals die Beine in die Hand nehmen, um nicht von Zionisten oder Rednecks verprügelt zu werden. Was den Film so gelungen macht, ist, dass es Baron Cohen gelingt, sich durch all diese Sequenzen zu manövrieren, ohne sich der jeweils einen oder anderen Seite zum Verbündeten zu machen. In 29 Kinos
Kommissar BellamyEs ist nicht ohne Komik, wie Gérard Depardieu durch diesen Film stapft, schwer ächzend unter seiner Leibesfülle, ein Denkmal in Ferien. Unverkennbar geht es in „Kommissar Bellamy“ um Ironie, um einen sanft ironischen Blick auf den größten Star des französischen Kinos und um die Selbstironie, mit der Dépardieu sich hier ein wenig der Lächerlichkeit preisgibt. Da Regisseur Claude Chabrol aber offensichtlich geglaubt hat, so eine Entmythologisierung würde schon reichen, ist dieses Mal nicht mehr herausgekommen als ein Krimi, der nur so tut, als ginge es um etwas. In 6 Kinos