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Archiv-Artikel

neu im kino Diese Woche frisch

MATCH POINT: Cinemaxx Potsdamer Platz, Cinestar Sony Center, Delphi, fsk, FT Friedrichshain, Hackesche Höfe, Kino Kulturbrauerei, Odeon, Thalia Potsdam, UCI Kinowelt Zoopalast, Yorck

Match Point

GB 2005, Regie: Woody Allen. 123 Min.

Tennis in Slow Motion. Der Ball steht auf der Kante des Netzes. Auf welche Seite kippt er? Glück oder Pech? „Match Point“ steht in Woody Allens Werk neu, jung und schön da – ein moralfreies Lehrstück übers Glück, das einem in den Schoß fällt, ob verdient oder nicht, egal. Chris (Jonathan Rhys-Meyers), der junge, hübsche Tennislehrer aus einer der unteren Schichten, macht sich in der englischen High Society beliebt. Er liest „Schuld und Sühne“, während um ihn herum die feine Gesellschaft blasiert-schnodderig Zynismus goutiert. In der wunderbar geglückten deutschen Synchronisation kommt das eins zu eins rüber. Diesem Mann muss man einfach alles durchgehen lassen, auch seine amerikanische Geliebte, gespielt von Scarlett Johannson. Sie ist die einzige Nichtengländerin unter den Schauspielern, die hier genüsslich Umgangsrituale zelebrieren. „Match Point“ ein Menschen-, äh, Schauspieler-Film, in dem wir mit den Personen der Handlung warm werden – und ihnen auf den Mund sehen. Worte, Sprache, Gesten – großartiges Theater und emotionale Nähe, gar eine bedenkenlose Verführung des Zuschauers.