neu im kino : Diese Woche frisch
Moolaadé
Senegal/Frankreich 2004, Regie: Ousmane Sembène. 124 Min.
Erst zwei Jahre nach der Premiere in Cannes läuft der neue Film des senegalesischen Regisseurs Ousmane Sembène in den deutschen Kinos an. „Moolaadé“ ist der zweite Teil der Trilogie „Der alltägliche Heroismus“, in der sich Sembène der Rolle der Frau innerhalb der afrikanischen Freiheitsbewegung widmet. Diesmal greift er das Thema der weiblichen Beschneidung (Salindré) auf. Die ist zwar von 38 Mitgliedstaaten der Afrikanischen Union für ungesetzlich erklärt worden, wird aber nach wie vor in ländlichen Regionen südlich der Sahara praktiziert. In „Moolaadé“ suchen vier Mädchen Schutz bei Collé, einer Beschneidungsgegnerin, die selbst die Beschneidung ihrer Tochter verboten hat. Collé spricht einen altertümlichen Schutzbann (Moolaadé) über die Mädchen und ihr Haus aus und verschließt den Eingang mit einer bunten Kordel. Allein Collé kann diesen Bann aufheben – die Mädchen sind vor den Beschneiderinnen sicher. Damit bringt Colleé natürlich die Ordnung und Wertvorstellungen der kleinen Gemeinde gehörig durcheinander und die Bewohner gegen sie auf.
Schläfer
Deutschland/Österreich 2005, Regie: Benjamin Heisenberg. 100 Min.
Benjamin Heisenbergs Debüt ist ein Psychogramm der Verunsicherung. Der junge Wissenschaftler Johannes (Bastian Trost) wird gefragt, ob er seinen algerischen Arbeitskollegen Farid (Mehdi Nebbou) für den Verfassungsschutz ausspionieren will. Johannes lehnt ab und freundet sich mit Farid an. Als sich beide in dieselbe Frau (Loretta Pflaum) verlieben, beginnt Johannes an Farid zu zweifeln und fragt sich, ob er nicht doch ein Attentäter sein könnte.