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Archiv-Artikel

NEU IM KINO Diese Woche frisch

Du sollst nicht liebenEs geht um eine Liebe zwischen zwei orthodoxen Männern in Jerusalem. Ezri sucht eine neue Talmudschule. Um zu lernen, wie er sagt. Er lässt sich aber von Aaron als Aushilfe einstellen. Bald sind die beiden ein Paar, natürlich nur in aller Heimlichkeit – auch wenn Aarons Frau bald etwas zu ahnen scheint. In seinem Spielfilmdebüt stellt Haim Tabakman die Frage, was es bedeutet, wenn einer religiösen Praxis die Traditionen wichtiger sind als die Triebe und Wünsche, womöglich gar die Liebe zwischen Menschen. Dafür dirigiert der Regisseur durch spärliche Kulissen eine ganze Reihe hervorragender Schauspieler, die das Handwerk kleiner Gesten und vielsagender Blicke verstehen. Und es sind schöne, vielleicht sogar etwas zu schöne, zu stilisierte Bilder, die Kameramann Axel Schneppat aufgenommen hat. Babylon, Broadway, Delphi, FaF, International, Xenon

Der Vater meiner KinderDer finanzielle Ruin treibt einen Filmproduzenten in den Selbstmord, und mit diesem Grégoire Canvel setzt Mia Hansen-Løve nicht nur ihrem eigenen Produzenten, der sich ebenfalls das Leben nahm, ein liebevolles Denkmal, sondern auch allen anderen Arthouse-Idealisten, ohne die das europäische Kino einpacken könnte. Doch außer dieser Absicht unterscheidet der Film nicht viel von all den anderen Kinogeschichten gescheiterter Unternehmer und in suizidaler Verzweiflung gestrandeter Familienväter. Denn das Objekt von Grégoires Passion bleibt ausgeblendet. Dem Nächstliegenden, nämlich einen Film im Film zu zeigen, verweigert sich Hansen-Løve. Dabei leben Filme, die vom Filmemachen erzählen, gerade vom Wechselspiel zwischen der kleinen Wahrheit und der großen Illusion, zwischen Wirklichkeit und Kino. Capitol, Central, Cinema Paris, Filmkunst 66, fsk, Thalia Potsdam