neu im kino : Diese Woche frisch
Lemming
Frankreich 2005, Regie: Dominik Moll. 129 Min.
Dominik Moll schildert in seinem Film „Lemming“, mit dem übrigens die letzten Filmfestspiele in Cannes eröffnet worden sind, das Abgleiten eines jungen Paares in irrationale Welten. Zwischen Traum und Wirklichkeit kann nicht nur das Paar immer schwerer unterscheiden, sondern auch das französische Publikum war irritiert über die Vermengung mehrerer Welten. Moll führt das auf die Erwartungshaltung zurück, dass jedes Rätsel im Film gelöst werden muss. Aber genau ums Gegenteil geht es dem französischen Regisseur, nämlich „um diese mysteriöse Atmosphäre, in der am Ende ein verstörender, irrationaler Rest bleibt“. Nachvollziehbar aber beginnt der Film: Alains Chef (André Dussolier) und dessen Frau (Charlotte Rampling) verspäten sich zum Abendessen, zu dem Alain und seine Frau sie eingeladen haben und tragen dann noch ihre Eheprobleme offen aus. Komisch nur, dass ausgerechnet an jenem Abend ein toter skandinavischer Lemming im Küchenabfluss des jungen Paares steckt. Nach dem Abendessen gelingt es der Frau von Alains Chef, das junge Paar in ihren Bann zu ziehen. Eines Abends erschießt sie sich im Haus von Alain und instrumentalisiert aus dem Jenseits das Paar für ihre Rachefeldzüge.
Poseidon
USA 2006, Regie: Wolfgang Petersen. 98 Min.
Der Ostfriese Wolfgang Petersen hat die „Höllenfahrt der Poseidon“ (1972) neu verfilmt. Eine Riesenwelle bringt ein Luxuskreuzfahrtschiff zum Kentern und eine kleine Gruppe von Menschen zusammen, die gemeinsam ums Überleben kämpft. Spannend ist Petersens Katastrophenfilm leider nicht, was an der Übermenge von dümmlichen Dialogen liegen mag.