NEU IM KINO : Diese Woche frisch
Von Menschen und GötternIm Zentrum von Xavier Beauvois’ Film, für den er in Cannes den Großen Preis der Jury erhielt, stehen acht französische Mönche, Trappisten, in einem Kloster im Atlasgebirge Algeriens. Am fremden Ort, in der Nachfolge Christi, im Dienst ihres christlichen Gottes unter Muslimen. Die meisten Mönche werden sterben. Die Geschichte ist bekannt und hat nicht nur in Frankreich großes Aufsehen erregt. Die Mönche wurden im Jahr 1996 entführt, man fand sie später mit abgeschnittenen Köpfen. Was als ästhetischer Kern von „Von Menschen und Göttern“ bleibt, sind die mit großer Klarheit ins Bild gestellten Mönche vor diffundierendem politischem Hintergrund. Mönche, die um die Lebensgefahr wissen, in der sie schweben, denn die marodierenden Islamisten werden, das scheint nach ersten Konfrontationen klar, das Kloster und seine Bewohner nicht auf Dauer verschonen. Die Mönche bleiben trotz mancher Zweifel vor Ort und tun weiter Gutes. Sie sprechen und handeln dabei immer, so sehen sie das, im Namen des christlichen Gottes, in dessen Händen ihr irdisches Leben ohnehin liegt. Sie singen (und singen) und heilen, sie schweigen und lauschen und beten ihm zu Ehren. In 9 Kinos
A Real Life – Au voleur„Au voleur“ hat, für ein Debüt nicht untypisch, viel Ehrgeiz. Der Film von Sarah Leonor überführt die flüchtige Liebesgeschichte einer Lehrerin mit einem von Guillaume Depardieu, dem 2008 verstorbenen Sohn Gérard Depardieus gespielten Kleinkriminellen aus der Provinzstadt in ein Terrain, das Filme wie „Badlands“ oder „Bonnie and Clyde“ abmessen: Eine Amour fou, ein Paar auf der Flucht, auf dem Weg ins Verderben. Und das in einer verwunschenen Landschaft, die keinem westeuropäischen Land zuzugehören scheint, sondern wie ein Flussdelta im Süden der USA aussieht. Babylon Mitte